
SÖNTKE CAMPEN | REWORK
26.07.2025 - 31.08.2025 |
Söntke Campen
REWORK
Vernissage
26. Juli 2025 um 16 Uhr
Laudatio
Susanne Burmester (freie Kuratorin)
Matthias Bauer (Kontrabass)
Der Künstler wird anwesend sein.
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Söntke Campen
REWORK
In der Ausstellung von Söntke Campen werden aktuelle Arbeiten aus verschiedenen Werkgruppe präsentiert. Namensgebend sind dabei die Reworks, Collagen aus ehemals fertiggestellten Malereien. Im Prozess des Zerschneidens findet eine gewaltsame Trennung und Überwindung der bekannten und liebgewonnenen Struktur statt. Das einstige Bild wird so auf seine oberflächlichen Bestandteile aus Farben und Formen reduziert und sein Bildwert, sein Gehalt vollständig getilgt.
Alle Hüllen sind gefallen und aller Augen können sehen – Söntke Campen bleibt uns nichts schuldig. Campen träumt nicht. Er malt. Die kontinuierliche Abschweifung denkt Söntke Campen zusammen mit der Ausschweifung der als zügellos angesehenen Hingabe an die Genüsse einer ins Maßlose weisenden Verausgabung die er mit wirbelndem Pinsel imitiert Kritik am menschlichen Amüsiertrieb wie an der Massifizierung der digital gesteuerten Gesellschaft eingeschlossen. Dieses Leinwand-Spektakel wurde als Gegenposition zum Digitalen inszeniert. Campens farbgesättigte Reaktion auf den kultivierten Moral-Neutralismus und die gesellschaftskritische Indifferenz der aktuellen Malerei wird dabei offensichtlich.
– Christoph Tannert Direktor Kunsthaus Bethanien Berlin (Platform Germany)
Man könnte Söntke Campens Arbeiten als „Bilder auf den zweiten Blick“ bezeichnen. Die in ihnen oft versteckten figürlichen Anspielungen entdeckt man nämlich häufig erst bei näherer Betrachtung. Auf den ersten Blick besticht das malerische Element in seiner meist expressiven vehementen Handschrift und seinem farblichen Reiz. Auf den zweiten Blick offenbaren sich Formen die figürliche Assoziationen wecken. Wollte man Campens Bilder einordnen müsste man viele von ihnen „abstrakt-figürlich“ nennen. Es gibt allerdings auch wieder Bilder die entweder als eindeutig „abstrakt“ oder „figürlich“ zu bezeichnen wären. Es ist gerade dieses Mäandern zwischen den Richtungen welches Campens Werk so spannend macht.
– Dirk Justus Direktor Bargheer-Museums Hamburg
Söntke Campen ist 1991 in Geldern geboren lebt und arbeitet in Leipzig.